Es gibt "Berater", die auch heutzutage noch so oder so ähnlich gegen den Einsatz eines Kompressors mit absolut ölfreier Verdichtung argumentieren.
Ein ölfreies System kostet im Invest ca. 100 % mehr, in der Wartung nochmals ca. 30 % mehr und hat außerdem einen um ca. 15% schlechteren Wirkungsgrad. Daher wird bei gewünschter „ölfreier Luft“ im technischen Bereich (nicht Lebensmittel) eine geeignete Aufbereitung (Filter) eingebaut, mit der diese Qualität erreicht wird. Diese Filter wären bei einem "ölfreien" Kompressor ebenfalls notwendig, da der Kompressor Umgebungsluft ansaugt und diese kontaminiert sein kann. Aus diesem Grund ergibt sich keine definierte Druckluftqualität. Bei Ausschreibungen kann durch die Bieter gern einen Nebenangebot für einen ölfreien Kompressor erfolgen. Der Sinn eines wassereingespritzten Kompressor erschließt sich uns jedoch nicht. Wenn kein Öl in der Luft gewünscht ist, dann sicherlich auch kein Wasser erwünscht (im speziellen kann es hier zu Problemen beim Einsatz der Züge in den Wintermonaten kommen).
Auch hier müsste eine geeignete Aufbereitung verbaut werden, um Wasserdurchschlag, Osmosebildung oder Bakterien zu verhindern. Dies muss dann auch permanent überwacht und kontrolliert werden. Dadurch fallen ebenfalls Wartungskosten in Höhe des ölfreien Kompressor an. Zudem verschlechtert sich der Wirkungsgrad, da Wasser keine guten Schmiereigenschaften hat und auch eine schlechtere Wärmeabfuhr als Öl besitzt. Aus diesen Gründen haben sich wassereingespritzte Systeme bis heute auch technisch nicht durchgesetzt.
Unsere Meinung dazu:
Da im konkreten Fall im LV In der Druckluftaufbereitung eine sehr hohe Druckluftqualität geplant ist, die die Luft technisch ölfrei machen soll, und die daher eine Aktivkohlestufe zur Abscheidung der Öldämpfe enthält, haben wir alternativ den Einsatz ölfrei verdichtender Kompressoren vorgeschlagen.
Die vorstehend wiedergegebene Argumentation ist fachlich nicht fundiert. Die Aussage, dass die Investitionskosten der wassereinge-spritzten absolut ölfrei verdichtenden Kompressoren um bis zu 100% höher als die vergleichbarer öleingespritzter Kompressoren ist unbestritten, aber auch Ihnen dürfte nicht unbekannt sein, dass die Investitionskosten lediglich ca. 9% der Gesamtkosten für den Betrieb der Drucklufterzeugung ausmachen.
Den Nachweis, dass die Wartungskosten im Gegensatz zu Ihrer Behauptung nicht 15 % höher liegen, sondern tatsächlich lediglich ca. 40 % der Wartungskosten der vergleichbaren öleingespritzten Variante ausmachen, reichen wir Ihnen unter Berücksichtigung der Wartungsempfehlungen des Herstellers auf Wunsch gern nach.
Jeder verantwortungsvolle Planer von Drucklufterzeugungen sorgt bei seinem Konzept dafür, dass die Ansaugluftqualität einwandfrei ist. Daher ist Ihre Aussage, dass ein ölfrei verdichtender Kompressor beim Ansaugen ölhaltiger Luft nicht ölfrei ist, nicht nur nicht zielführend sondern bewusst irreführend.
Die Aussage zum Wirkungsgrad des wassereingespritzten Systems im Vergleich zum öleingespritzten System sollte fairerweise auch die für die Gewährleistung technisch ölfreier Luft erforderliche nachgeschaltete Aufbereitung berücksichtigen. Daher können wir den von Ihnen in den Raum gestellten Raum gestellten um 15% schlechteren Wirkungsgrad nicht nachvollziehen.
Die von Ihnen behauptete Gefahr der "Osmosebildung und Bakterien" wurde bereits vor 10 Jahren durch einen Langzeitversuch des TÜV Rheinland für das von uns vorgeschlagene Produkt eindrucksvoll widerlegt. In seinem Gutachten wurde der von den CompAir DH Kompressoren erzeugten Druckluft "Reinraumluftqualität" bescheinigt.
Unabhängig davon, dass unser Verdichterkonzept mit 100%er Sicherheit einen "Wasserdurchschlag" verhindert, und dass unseren Verdichtern ein Zyklonabscheider zur Abscheidung den kondensierten tropfenförmigen Wassers sowie die zur Erreichung des geforderten Taupunkts erforderliche Ad-Trocknung nachgeschaltet ist, ist die Entfernung von Wasser aus den nachgeschalteten Rohrleitungen mit absoluter Sicherheit einfacher als die Entfernung von Ölrückständen aus diesen Leitungen, die beim Einsatz von Aktivkohlefiltern nicht mit hin-reichender Sicherheit auszuschließen sind.
Aus diesen Gründen können wir nicht nachvollziehen, warum sich Ihnen der Einsatz von wassereingespritzten Kompressoren nicht erschließt.